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Gartenmauern – Ersatz von Schwellenmauern
Vor 30 oder 40 Jahren waren Schwellenmauern überall in.
Das war damals eine günstige und einfache Art, Stützmauern bis zu
2.50 m Höhe zu bauen und die SBB war froh, ihre ausgedienten Schwellen
günstig abzustossen, ja, sie konnten dafür noch einen guten Preis
verlangen. Vor rund 10 Jahren wurde wegen der Giftigkeit dieses Materials ein
Verbot erlassen und schon zuvor kamen sie etwas aus der Mode.
Damals gab man den Schwellenmauern eine Lebensdauer von ca. 25 Jahren, die meisten
haben aber 35 bis 40 Jahre gehalten. Aber jetzt verfaulen sie langsam und müssen
ersetzt werden.
Die Frage stellt sich nun, welches der optimalst Ersatz wäre. Und das ist
schon die schwierigste Frage. Es gibt verschiedene Kriterien zu berücksichtigen:
- die statische Anforderung
- Zugänglichkeit im Garten
- Das optische Erscheinungsbild
- Der Preis
- Der Standort im Garten
- Der zur Verfügung stehende Platz
Eines der wichtigsten Kriterien ist wohl die Bedingung, dass
sich der Eingriff ins Terrain und damit in den Garten möglichst gering
gestalten sollte.
So fallen die an sich möglichen und recht günstigen Varianten von
vorherein weg, die starke Neigungen nach innen erfordern wie z.B. die bepflanzten
Elementmauer (Löffelstein) oder nach hinten verankerte Methoden wie die
Geotextilmauern oder ähnlich konzipierte Elementmauern, die eine Verankerung
von 1-2 m nach hinten verlangen.
Ohne minimale Eingriffe z.B. für die Fundierung kommt man aber in keinem
Falle aus, ausser man kann einen Streifen Land zusätzlich erwerben und
die neue Mauer sozusagen vor die bestehende stellen. In der Folge sollen einige
Mauertypen vorgestellt werden:
Betonmauern
Es sind vorallem Betonmauern, die da im Vordergrund stehen. Einerseits gehören
die Ortbetonmauer dazu, also eine Mauer, die vor Ort geschalt, armiert und gegossen
wird. Diese Mauern sind die Klassiker, formschön, elegant und in praktisch
jeder beliebigen Höhe zu erstellen. Sie bedingen aber ein recht grosses,
ausladendes Fundament, was entsprechende Aushubarbeiten zur Folge hat und sie
sind sehr teuer im Vergleich zu andern Mauertypen.
Ähnlich sind sogenannte Schalungssteinmauern, die um einiges günstiger
sind. Sie können bis zu einer Höhe von 2.50 m erstellt werden. Die
Fundierung kann etwas einfacher gehalten werden. Durch ihre etwas grobe Struktur
wirken sie weniger elegant. Sie können aber verputzt oder gestrichen werden
und wenn sie gut einsehbar sind, können sie auch problemlos begrünt
werden.
Beton-Elementmauern (Löffelstein u.ä)
Diese meist bepflanzten Mauertypen müssen mit ziemlichem Anzug (Neigung
nach hinten) ca. 70o gebaut werden, was umfangreichere Erdarbeiten erforderlich
macht. Zudem benötigen sie ein Fundament. Je nach Elementtyp sind Mauern
bis zu 3.00 m Höhe möglich. Pro m2 Mauerfläche muss mit ca. Fr.
300.—gerechnet werden.
Geotextil-Mauern
Diese Mauern werden mit armierungsgitterartigen Winkelelementen und Geotextilien
gebaut. Ähnlich wie die Elementmauren bedingen diese Böschungssicherungsmassnahen
ziemliche Aushübe. Dieses Erdmaterial kann allerdings in den meisten Fällen
wieder zur Hinterfüllung genutzt werden. Rationell können diese Mauern
nur mit grösseren Aushubgeräten erstellt werden und dazu braucht es
genügend Platz. Bei idealen Verhältnissen handelt es sich dabei aber
um die vermutlich günstigste Alternative. Pro m2 Mauerfläche rechnet
man ca. Fr. 250.--. Aber auch hier muss ein Anzug erstellt werden, was vermehrt
Platzbedarf bedingt.
Natursteinmauern
Bei dieser Bauweise gibt es fast unendlich viele Möglichkeiten, je nach
Region, woher dir Steine kommen. Ausschliessen möchte ich hier die klobigen
Zyklopenmauern, wo tonnenschwere unförmige Steine recht lieblos übereinander
geschichtet werden.
Natursteinmauern ohne Hinterbetonierung werden in unseren Breitengraden kaum
noch gebaut. Sie werden nur dort erstellt, wo genügend günstiges Steinmaterial
zur Verfügung steht. Denn hier wird auch auf ein Betonfundament verzichtet.
Die Basis der Mauer wird aber rund 2/3 der Mauerhöhe breit, also für
eine Mauer von 2 m Höhe muss der Fuss ca 1.20 m breit ausgebildet werden,
der sich dann nach oben hin verjüngt.
Alle Natursteinmauern müssen einen Anzug von mind. 10% aufweisen. D.h.
die Krone bei einer 1 m hohen Mauer ist um 10 cm von der Basis nach hinten verschoben.
Lediglich die Betonmauern aus Schalungssteinen kommen ohne Anzug aus.
Die übliche Methode der Trockenmauern, die eigentlich keine sind, besteht
darin , dass man kleine formwilde oder auch geschichtete Steine nach den Regeln
der Baukunst aufeinander schichtet und hinterbetoniert. Die Stärke der
Hinterbetonierung richtet sich nach der Höhe der Mauer, um die Stabilität
zu gewährleisten. Eine ca. 2 m hohe Mauer sollte inkl. Steinvormauerung
einen Fuss von mind. 80 cm aufweisen, wobei die Steinstärke rund 30 cm
und der Beton 50 cm beträgt.
Die Kunst der Verarbeitung besteht darin, dass von vorne kein Beton sichtbar
ist und dass ein schönes Fugenbild entsteht. Natürlich ist Voraussetzung,
dass die Mauer gerade steht. Dies wird erreicht, dass ein genaues Schnurgerüst
aufgestellt wird. Nur so kann gewährleistet werden, dass sowohl der Anzug
wie auch in der Flucht genau stimmen.
Die Statik:
Es versteht sich von selbst, dass die neue Mauer wieder eine Stützfunktion
erfüllen muss. Jedes in Frage kommende Material hat seine diesbezüglichen
Eigenschaften.
Den Vorteil der Schwellenmauer, relativ schlank und mit Ausnahme der Binder
wenig Raum einzunehmen erfüllen nur wenige Mauertypen