Die Schwimmteichanlage ist als Bioreaktor zu verstehen, dessen Betriebsmittel
Licht, Wärme, Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, Phosphor und Spurenelemente
in ausreichender Menge vorhanden sind. Das hat zur Folge, daß er - einmal
in Betrieb genommen - ständig Energie in Form von Biomasse und davon lebende
Konsumenten erzeugt bzw. umwandelt, solange ihn der Motor Licht und Wärme
antreibt. Die limnologische Anwendungstechnik hat sich darauf zu beschränken,
die jeweils günstigsten Bedingungen für den gewünschten Ablauf
der aufeinanderfolgenden Prozesse zu schaffen. Dieser gesteuerte Prozeßablauf
stellt die Selbstreinigungskraft des Badeteiches sicher
Algen einschließlich der Blaualgen, machen den Hauptanteil der Primärproduzenten
aquatischer Ökosysteme aus. Höhere Pflanzen sind meist auf das Litoral
beschränkt, wobei eine markante, von der Wassertiefe abhängende Zonierung
erkennbar ist. Üblicherweise wird dabei zwischen Röhrichtgürtel,
Schwimmblattgürtel und Gürtel der submers (unter dem Wasser)lebende
Wasserpflanzen unterschieden.
Das sogenannte Periphyton, also der Unterwasseraufwuchs, ist unabdingbare Komponente
jedes natürlichen Gewässers. Je nach Untergrund oder Gesteinsart kann
es sich anders entwickeln. Nur unter ganz speziellen Bedingungen treffen wir
auf vegetationsfreies Benthal (Sediment)
Das Epilithon, also Gesteine, auf denen sich Algen uns Pflanzen ansiedeln, kommt
in allen Gewässern vor. Der Bewuchs von Gesteinen ist ein natürlicher
Vorgang, der allenfalls mechanisch oder chemisch verhindert werden kann.
Rechtlich sind keine Normen definiert, wie viele Algen in einem Teich zu tolerieren
sind. Definiert ist lediglich die Sichttiefe und das Vermeiden von Algenblüten.
Beides kann aber kurzfristig auftreten und stellt keinen Mangel dar.
Man stellt allgemein fest, dass sich in den gut gebauten Badeteichen erst nach
rund zwei Jahren ein einigermassen stabiles Gleichgewicht einstellt, wo keine
Art sich mehr übermässig entwickelt. Ein ökologisches Gleichgewicht
kann aber entstehen, wenn sich die Protagonisten möglichst ungestört
entwickeln können.
Ökologisches Gleichgewicht
Die in einem räumlich abgegrenzten Gebiet vorkommenden Lebensgemeinschaften
aus Pflanzen und Tieren sind normalerweise in der Lage, bestimmte Veränderungen
selbständig auszugleichen. So wird das vermehrte Auftreten eines Schädlings
zur Folge haben, dass sich auch die Feinde dieses Schädlings verstärkt
vermehren (z.B. Blattlaus, Marienkäfer), bis das natürliche Gleichgewichtr
hergestellt ist. Der Mensch greift jedoch ständig in ehemals intakte Ökosysteme
(Einheit Lebensraum und Lebensgemeinschaft) ein,
die Folgen sind u. a. Artenrückgang, Klimaverschiebung oder das Absterben
von Gewässern, die ihre Selbstreinigungskraft verloren haben. Heute bemüht
man sich, wenigstens kleine ökologische Zellen (Biotope) zu erhalten, in
denen sich die Natur noch selbst überlassen bleibt. Die über das ganze
Land verteilten Biotope sollen aus diesem Grund zu einem Biotopverbund zusammengefasst
werden.
Im weiteren ist in einem Badeteich die ausreichende Menge an Filterkies von
wesentlicher Bedeutung und das ist bei Ihnen der Fall. Zudem filtert der Biofilter
ein beträchtliches Mass an organischer Masse aus dem Wasserkörper.
1. Plötzliches Auftreten von fädigen Algen ende August
2. Schlamm am Boden des Badeteiches
3. Überzug von Algen an Granitblöcken und über Gestein im Regenerationsbereich
4. Zustand im Dezember
1. Grundsätzliches
2. mechanische Reinigung
3. chemische Problembehandlung
Das Auftreten von Fadenalgen ende August in diesem Jahr war ein Phänomen, das beinahe überall in Europa auftauchte. Gerade auch in der Schweiz waren viele Badeteiche und Weiher davon betroffen, vor allen junge, ein- bis zweijährige Anlagen. Die ist als ein natürlicher Prozess zu betrachten, sind doch Algen als Erstbesiedler in einem ansonsten vegetationslosen Biotop. Algen treten erfahrungsgemäss vermehrt nach Temperaturstürzen, starken Niederschlägen, Nährstoffeintrag oder Wechsel von längerer bewölkter Periode zu sehr sonniger Periode auf. Algen sind die Pflanzen, die raschesten auf Änderungen reagieren.
In der Wissenschaft werden die Fadenalgen wie folgt definiert:
Zygnematales, auch Konjugaten genannt, sind durch eine Variante ihres Fortpflanzungsverhaltens,
die Konjugation, gekennzeichnet. Nie werden begeißelte Gameten gebildet.
Die Protoplasten der Konjugationspartner nehmen vorübergehend amöboide
Gestalt an. Die aus der Gametenverschmelzung (Fusion) hervorgehende Zygote umgibt
sich mit einer dicken Wand und ist in der Regel als ein Dauerstadium anzusehen.
Nach langer Reifezeit, oft im Jahreszyklus, werden haploide Zellen entlassen,
aus denen sich, je nach Art, einzellige oder fädige Gametophyten entwickeln.Im
Herbst findet dann meistens die geschlechtliche Fortpflanzung statt, wobei sich
zwei Fäden paarweise nebeneinander legen und über Plasmabrücken
miteinander verschmelzen Am Ende entsteht in der "weiblichen Partnerzelle"
eine Zygote, die im nächsten Jahr wieder zu einem Faden auskeimt.
Letzteres mag eine Erklärung sein, warum zu diesem Zeitpunkt überall
vermehrt Algen auftraten. Vermutlich sind die Algen gewissen Zyklen unterworfen,
die von Jahr zu Jahr unterschiedlich sind.
Es ist indess festzuhalten, dass die Algenflora in künstlichen Badeteichen
noch nicht erforscht ist.
Die Chlorococcales sind dadurch charakterisiert, daß sie üblicherweise
unbegeisselt sind und feste Zellwände besitzen. In diesem Zustand fehlen
dann auch pulsierende Vakuolen und Stigmen. Gameten und Zoosporen haben allerdings
Geisseln und gleichen den reproduktiven Stadien der Volvocales. Manche Arten
(so z. B. Eremosphaera) bilden keine Zoosporen, sondern innerhalb der Mutterzellwand
Tochterzellen, die der Mutterzelle gleichen (Autosporen).
Diese Grünalge bildet runde, flache Kolonien, die zu einer lückenlosen
Scheibe vereinigt sind. Die Kolonie besteht nur aus einer Zellschicht, die meist
aus 16 oder 32 (selten 64 oder 128) Einzelzellen besteht.
Man findet diese Grünalge oft im Plankton und auf Steinen und Pflanzen
in Teichen und Seen. Auch ruhige Zonen der Fließgewässer besiedelt
diese Art.
Äusserlich erkennt man diese Algen an einem grünlichen Überzug,
häufig auch auf Steinen.
2. Der Schlamm am Boden des Teiches
Zunächst eine kurze Übersicht über das was ein See ist und wie
Schlamm entsteht:
Ein See ist eine mit Wasser gefüllte, natürliche, geschlossene Hohlform
der Landoberfläche. Es gibt verschiedene Arten der Seentstehung: Das Meerfelder
Maar ist als Eintiefungssee durch eine vulkanische Explosion entstanden. Das
÷kosystem See läßt sich in Benthal und Pelagial unterteilen.
Das Benthal umfaßt den gesamten Bodenbereich des Gewässers und ist
seinerseits unterteilt in Litoral und Profundal. Das Litoral stellt dabei die
durchlichtete, pflanzen- und tierreiche Uferzone des Benthals dar. Je nach Trophiestufe
des Sees finden sich charakteristische Pflanzengürtel. Ohne näher
darauf eingehen zu wollen, kann man bei einem eutrophen See folgende Gürtel
beobachten (vom Ufer des Sees aus): Erlenbruch, Riedgräser, Rˆhricht,
Schwimmblattpflanzen, Unterwasserpflanzen und Algen.
Abb.1 Pflanzengürtel des Uferbereichs eines eutrophen Sees (aus: Daumer,
Schuster; 1998)
An das Litoral schließt sich das Profundal an. Es ist der lichtarme bis
lichtlose Bodenbereich des Süßwassers, der frei von wurzelnden Pflanze
ist.
Das Pelagial bezeichnet den Freiwasserraum eines Gewässers, worin sich
Phyto- und Zooplankton sowie Fische aufhalten. Die obere durchlichtete Zone
des Pelagials wird aufgrund der Primärproduktion durch Phytoplankton als
Nährschicht (trophogene Schicht) bezeichnet. Durch die Photosyntheseleistung
des Phytoplanktons wird CO2, Nitrat- und Phosphationen verbraucht, dafür
Sauerstoff und Biomasse bereitgestellt. Von dieser Stoffproduktion ernähren
sich alle weiteren heterotrophen Lebewesen des Pelagials und des Profundals.
Ein Teil des toten Planktons wird noch in der Nährschicht remineralisiert,
der andere sinkt in die tieferen Schichten, z. T. bis zum Profundal. Hier laufen
dissimilatorische und chemotrophe Prozesse ab. Unter Sauerstoffverbrauch werden
gelöste organische Stoffe zersetzt. Der Sauerstoffgehalt nimmt in den Sommermonaten
ständig ab, da wegen des fehlenden Lichtes keine photoautotrophen Organismen
Sauerstoff durch Photosynthese nachliefern. Deshalb spricht man von dieser Zone
als Zehrschicht (tropholytische Schicht), in der sich während der Sommermonate
CO2, Nitrat- und Sulfationen anreichern, bei gleichzeitiger Abnahme des Sauerstoffgehalts.
Die trophogene Zone wird durch die Kompensationsebene von der tropholytischen
getrennt. Hier halten sich dissimilatorische und assimilatorische Prozesse die
Waage.
Wie in jedem natürlichen Wassersystem entstehen Ablagerungen durch Ausfällungen
und absterbende organische Substanz (Teichschlamm). Im Tiefwasserbereich vorteilhaft
alle Jahre 1-2 mal absaugen (April/August), um Wassertrübung durch Aufwirbelung,
sowie Algenbildung am Teichboden zu verhindern. Dieses als Kreislauf zu beschreibendes
Phänomen entsteht, wenn sich das Gleichgewicht zwischen Produzenten und
Konsumenten (Algen und Kleinlebewesen) eingestellt hat. Bei zuviel organischer
Substanz, Laub und Dünger aus umliegenden Feldern reagiert das System in
Richtung erhöhte Produktion. Die erste Auswirkung dieser Eutrophierung
ist eine Überproduktion von Algen. Zur Stabilisierung des Gleichgewichtes
bzw. der Selbstreinigungskraft ist es erforderlich, daß keine Nährstoffe
von außen eingetragen wird, bzw. produzierte Biomasse im Teich geerntet
wird.
Bei der Neuanlage des Teiches kann vorerst Trübung des Wassers auftreten.
Dies ist auf eine Überproduktion von Phytoplankton (Algen) zurückzuführen,
das aufgrund der gelösten Nährstoffe im Füllwasser (hoher Nitratgehalt
des Trinkwassers) und der Sonneneinstrahlung photosynthetisch produziert wird.
Sobald das Überangebot von Nährstoffen verarbeitet ist, sterben die
Algen ab und sinken zu Boden., wobei sie sofort von den sog. Detritusfressern
in Empfang genommen werden, die zusammen mit Bakterien und Pilzen den Mineralisierungsvorgang
einleiten. Diese Destruenten sind kleine tierische Lebewesen und Bakterien,
die als spezialisierte Mannschaft das tote organische Material (Detritus) schrittweise
abbauen. Richtig angelegte Badeteiche verfügen über ausreichende Masse
und somit über entsprechende Pufferwirkung. Die beschriebenen Vorgänge
laufen dabei ausreichend stabil ab. Das Geheimnis der Nutzung dieses Lebensraumes
durch den Menschen liegt in der verzögerten Sukzession. Das heißt,
die Lebensabläufe im Teich werden durch geeignete Maßnahmen (Energieentzug
durch herausnehmen von Zwischenprodukten wie Biomasse und Nährstoffe) gebremst.
Die Sedimente am Boden entziehen dem Wasserkörper also Nährstoffe
und halten sie sozusagen für Notzeiten gespeichert. Je nach pH und Sauerstoff-Versorgung
wird dieser Mulm am Boden mehr oder weniger aufgelöst. In natürlichen
Gewässern entsteht im sog. Benthal eine ganz spezielle Fauna und Flora.
Die Ablagerung von Schlamm in einem Teich ist also eine ganz natürliche
Sache und lässt sich höchstens durch biologische, chemische oder mechanische
Eingriffe reduzieren.
Je nach Gesteinsart, Lichteinstrahlung, Oberflächenbeschaffenheit, vorhandenem
Nahrungsangebot werden alle sich im Wasser befindlichen Objekte von einer Flora
überzogen. Diese dient einer grossen Anzahl von Wassertieren wie z.B. Schnecken
oder Muscheln als Weide. Steine sind in der Natur die Reserve für wichtige
Nährstoffe, die für das Pflanzenwachstum erforderlich sind. Fast alle
Gesteinsarten enthalten in grösseren oder kleineren Mengen Phosphate, Kali,
Eisen, Magnesium etc, welche von der Pionierflora, wie es eben die Algen und
die Moose darstellen, besiedelt werden. Je nach Qualität des Gesteinsmaterials
ist die Besiedelung unterschiedlich.
Gerade in den ersten zwei Jahren kann diese Entwicklung relativ stürmisch
vorangehen, bis durch die Weidegänger dieser Überzug zum Teil weggefressen
wird. Zu diesen gehören viele Insektenlarven, Schnecken, Käferlarven
und andere. Je nach Situation stellt sich hier mit der Zeit ein Gleichgewicht
ein. Es kann aber nicht voraus gesagt werden, wie sich dieses entwickelt.
Warum wachsen verschiedene Blaualgen manchmal an ganz speziellen Stellen, zum
Beispiel zwischen und an schnellwüchsigen Schwimmpflanzen oder an Steinen?
Auch dafür gibt es eine relativ simple Erklärung. Offensichtlich haben
sich einige wenige Blaualgen an extrem nährstoffarme Lebensräume angepasst.
Es handelt sich dabei meist um tatsächliche Reinstwasserformen. Zwischen
den Schwimmpflanzenblättern finden diese absoluten Exoten unter den Algen
ihr Auskommen in einem hoch spezialisierten Lebensraum: Viel Licht, wenig Strömung
und ein so nährstoffarmes Wasser, dass darin kein Konkurrent auch nur die
kleinste Chance hat. Höchstwahrscheinlich handelt es sich bei diesen Blaualgen
um Stickstoff fixierende Arten.
(Blaualgen (Spaltalgen, Cyanophyta), mit blaugrünem Chlorophyll durchtränkte Einzeller ohne eigentl. Kern. Sie vermehren sich durch Teilung und können ungünstige Lebensbedingungen im Zustand der Dauersporen überbrücken. Anzutreffen sind sie in Gewässern und als Erstbesiedler auf Rohböden und nacktem Gestein.)
Der Badeteich präsentiert sich am 9. Dezember 04 in gutem Zustand. Das
Wasser ist absolut klar, frei schwimmende Fadenalgen sind keine vorhanden. An
einzelnen Stellen an den Granitblöcken sind grüne Algenpelze erkennbar.
Der Boden ist weitgehend schlammfrei, lediglich einzelne Belagsflecken sind
erkennbar. Im Regenerationsbereich sind die Lavasteine zum Teil mit einem feinen
Überzug versehen.
Die Wasseranalyse ist noch ausstehend, aber es kann davon ausgegangen werden,
dass mit Werten deutlich unter den tolerierbaren Marken zu rechnen ist.
Der Weiher kann als sauber betrachtet werden.
An einen Badeteich werden folgende Ansprüche gestellt:
· Sichttiefe mind. 2 m
· pH 6-9
· Phospate > 0.05mg/l
· Nitrate > 1mg/l
· Algen: darüber wurden noch keine Höchstwerte publiziert oder
in Normen festgelegt. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass kurzfristiges
Auftreten von Fadenalgen und sog. Algenblüte toleriert werden muss.
· Belag an Steinen: keine Richtwerte
Jeder Eingriff in ein natürliches, funktionierendes System stellt eine
Störung dar. Ein Badeteich ist allerdings- auch wenn er noch so perfekt
gebaut ist – immer ein künstliches System, wo die natürlichen
Vorgänge nachgestellt werden. Ziel ist es, die Selbstreinigungsmechanismen
der Natur optimal zu nutzen und zu unterstützen. Dies kann nur erreicht
werden, wenn in die Biologie möglichst wenig eingegriffen wird. Ablagerungen,
Beläge und Schlammsedimentation sind ein natürlicher Vorgang und sind
unabdingbar für das richtige Funktionieren eines natürlichen Gewässer.
Ziel ist die Klarheit des Wassers und die Abwesenheit von frei schwimmenden
Algenklumpen und Fadenalgen, hervorgerufen hauptsächlich durch Algenarten
wie z.B. Enteromorpha pilifera oder gewissen Blaualgen.
Mit hohem technischen Aufwand lassen sich in der Tat auch schwimmbadartige Zustände
erzielen. Dies entspricht allerdings nicht der Philosophie der Schwimmteichbauer,
sondern jener der Schwimmbadbauer.
Ob ein Schwimmteich sauber ist, ist neben den erwähnten Parametern im wesentlich
von der subjektiv- individuellen Beurteilung abhängig.
Algen und Schlamm können mechanisch entfernt werden. Die Entfernung des
Schlammes sollte in den Badeteichen mind. einmal im Jahr geschehen, um dem System
so auch Nährstoffe, die im Schlamm gebunden sind, zu entziehen. Es ist
durchaus möglich, den Boden eines Teiches mit einem Roboter zu reinigen,
nur muss das regelmässig geschehen, sind diese Geräte doch nicht in
der Lage, dickere Mulmschichten aufzunehmen.
Falls nachträglich ein Roboter eingesetzt werden soll, geschieht dies am
besten im Frühling, nachdem der Teich mit einem leistungsfähigen Sauger
gereinigt worden ist. Es kann allerdings keine Garantie gegeben werden, dass
der Sauger auch die Wände reinigen kann, da sich diese sehr rasch mit einem
oft unsichtbaren Film überziehen. Der Nachteil praktisch aller Roboter
ist, dass sie nicht für Badeteiche sondern für chemisch und mechanisch
gereinigte Pools entwickelt wurden.
Überzüge an Steinen und Wänden können praktisch nur mit
Bürsten entfernt werden, da diese Algen zumeist gut haften. Auf geschliffenen
Steinen ist der Belag geringer. Überzüge stellen allerdings keinen
Mangel dar, wenn sie die Bade- und Schwimmaktivitäten nicht stören,
d.h. sich nicht lange, fädige Algen entwickeln. Gerade auf Granitsteinen
entwickeln sie sich relativ schwach, abgesehen von einer kurzzeitigen, am Anfang
auffälliger Spontanbesiedlung, die aber mit der Zeit wieder verschwindet,
da diese Algen dem Grazing (=Abweiden ganzer Pflanzen) durch benthische Tiere
unterworfen sind.
Kurz gesagt: wens stört, der kann den Belag mechanisch entfernen mittels
Bürste und/oder Absaugen.
Für diese Arbeiten sind im Handel Kleinsauger erhältlich (z.B. Frewi-Sauger).
Die Reinigungsarbeiten sollten sich hier auf das gelegentliche Absaugen, d.h.
1-2 mal/Jahr des Mulms beschränken. Bei zu starker Störung bilden
sich hier immer wieder Algen. Mit dem Absaugen des Mulms werden auch die Detritusfresser
(Schlammfresser) und die Grazer (Algenfresser) abgesogen, so dass immer wieder
ein Ungleichgewicht entsteht, falls dies zu häufig gemacht wird. Gelegentlich
auftauchende Fadenalgen abfischen. Wird das Gefüge nicht gestört,
verschwinden die Algen nach spätestens zwei Jahren.
Ein sehr praktikables Mittel ist auch die dichte Bepflanzung des Regenerationsbereiches
mit Blattpflanzen wie Seerosen, Laichkraut, Seekannen etc, um eine intensive
Beschattung zu erreichen. Wichtig sind auch Unterwasserpflanzen wie Tausendblatt,
Hornblatt, Wasserhahnenfuss. Diese Pflanzen könnten bei Ihnen nachgepflanzt
werden. Aber ihre Wirkung entfaltet sich erst nach ca zwei Jahren.
Wird ein absolut sauberer Regenerationsbereich gewünscht, kann dieser bis
zu oberst mit Bollensteinen abgedeckt und mit Sumpfpflanzen bepflanzt werden.
3. chemische und biologische Problembehandlung
Gewisse chemische und biologische Mittel können im Badeteich eingesetzt
werden.
Vergleiche dazu das beiliegende Merkblatt ‚Algenbekämpfung im Gartenteich’
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass diese Mittel lediglich zur Schönung
dienen. Gewisse peroxydhaltige Mittel können auch zur Vertilgung von Fadenalgen
dienen, die aber dann abgeschöpft werden müssen.
PEROXYD (Angaben des Produzenten)
Wirkt biologisch durch aktiven Sauerstoff
Reduziert Fadenalgen auf biologische Weise
Fördert den Abbau von organischen Schadstoffen
Verbessert die biologische Selbstreinigungskraft
Wirkungsweise:
PEROXYD reichert das Wasser auf biologische Weise mit ausreichend Sauerstoff
an und fördert damit einen gesunden Abbau von Abfallprodukten. Durch das
"Mehr" an Sauerstoff arbeiten die abbauenden Bakterien schneller und
effektiver, wodurch die Filterleistung erheblich gesteigert wird. Gleichzeitig
lagert sich PEROXYD auf den Fadenalgen ab. Innerhalb kürzester Zeit setzt
ein Oxidationsprozess ein, der die Zellstruktur der Algen zerstört und
diese absterben lässt. Durch den Einsatz von PEROXYD erzielen Sie somit
einen doppelten Effekt:
· Sauerstoffanreicherung des Wassers
· Beseitigung von Fadenalgen
Dieses Mittel ist für Notfälle sehr effizient, es darf aber nicht
als Dauerlösung eingesetzt werden, da auch wichtige Mikroorganismen in
Leidenschaft gezogen werden können.
Zusammenfassend empfehle ich folgende Massnahmen:
· Im Frühling den Teich nochmals sauber aussaugen (Mitte –
Ende März)
· Im Regenerationsteich kräftig nachpflanzen (nach der Reinigung)
· Sofort anschliessend Roboter einsetzen, falls man dies wirklich will
und sozusagen Swimmingpoolcharakter anstrebt
· Kleinsauger anschaffen für Putzarbeiten in Ecken, Wänden
und Regenerationsbereich
· Algolon (Peroxyd) einsetzen zur Bekämpfung von allfällig
auftretenden Fadenalgen (nicht für regelmässigen Gebrauch)
· Je nach Ergebnis der Wasseranalyse Nährstoffbinder einsetzen
· Filter nach Anweisung regelmässig reinigen (2-3 mal/Jahr)
Bolligen, 15. Dezember 2004 Hans Graf
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